Elternzeit und Feminismus

Neulich las ich auf Instagram eine Verlinkung zu einem Artikel in dem eine Journalistin (laut Intention der Kommentare) meinte, dass wir uns von Männern abhängig machen, dass wir das ja packen würden neben den Kindern Vollzeit zu arbeiten, Frauenpower etc.. Ob das wirklich in dem Artikel stand, weiß ich nicht denn dazu müsste ich mir die Zeitschrift kaufen und darauf hab ich wirklich keine Lust. Denn im Grunde genommen geht es gar nicht um diesen Artikel. Viel mehr geht es darum, was ich in den Kommentaren zu diesem las. Einige brüsteten sich damit, wie sie alles unter einen Hut bekommen, viele Mütter wollten sich rechtfertigen warum sie nicht Vollzeit arbeiten. Aber es gab wirklich gardemal eine Handvoll Frauen, die zugaben dass sie ihre Kinder gerne zu Hause betreuen. Und Leute, liegt denn nicht hier der Springende Punkt? Jeder hat ein anderes Lebensziel vor Augen: Es gibt Frauen die ein Kinderloses Leben mit Karriere anstreben. Es gibt die, die gerne beides möchten. Es gibt Mütter die ihre Kinder gerne selber betreuen und es soll wohl auch solche geben die gar nichts wollen, weder Karriere noch Kinder. Seit wann ist es uns Peinlich zu zugeben, dass wir „die alten Rollenbilder“ mögen? Haben unsere Vorrednerinnen, denn nicht für unsere Stimme gekämpft? Für die Wahl selbst zu entscheiden?

Ich bin das vierte Jahr in Elternzeit und ich liebe es mal mehr, mal weniger. Denn Kinder und Haushalt unter einen Hut zu bekommen, ist an manchen Tagen tatsächlich eine Herausforderung und für mich ein Vollzeitjob. Nur leider ohne Bezahlung. Ob ich meinem Mann auf der Tasche liege? Abhängig bin? Finde ich nicht. Denn mein Mann und ich sind ein Team. Wir haben uns geschworen immer für einander da zu sein. Ja, nur er bringt Geld nach Hause, aber ich sitze nicht den ganzen Tag vor dem TV und lasse mir die Füße massieren. Ich sorge für seine (unsere) Kinder, ich ziehe sie zu respektablen Wesen heran, versuche Ihnen Einfühlungsvermögen und die Regeln einer Gesellschaft nahezubringen. Ich habe ihnen essen, sprechen, laufen und vieles mehr beigebracht. Wir lesen, basteln, toben, spielen, entdecken die Welt. Ich gehe mit Ihnen zu Arztbesuchen, Einkaufen, Physiotherapie oder Logopädie. Nebenher koche, putze, Wasche ich. Ob ich mich trotzdem als Feministin sehe? JA, absolut! Feminismus ist für mich Selbstbestimmung. ICH habe mir diesen Weg selbst ausgesucht und ich möchte ihn nicht einen einzigen Tag missen. Und sollte jetzt jemand auf die Schnapsidee kommen, ich hätte es nicht anders vorgelebt bekommen, muss ich euch leider enttäuschen. Der Weg meiner Mutter beinhaltete immer Karriere und Kind. Aber so sind wir Frauen doch alle unterschiedlich. Lasst uns alle an einem Strang ziehen und weiterhin für Selbstbestimmung kämpfen.

Einen schönen Weltfrauentag

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